Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zum Schulbericht des Landesrechnungshofes: Lehrkräfte von nichtunterrichtlichen Aufgaben entlasten!

Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zum Schulbericht des Landesrechnungshofes: Lehrkräfte von nichtunterrichtlichen Aufgaben entlasten!

Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zum Schulbericht des Landesrechnungshofes: Lehrkräfte von nichtunterrichtlichen Aufgaben entlasten!

Zum Schulbericht des Landesrechnungshofes über den Einsatz von Lehrkräften für nichtunterrichtliche Aufgaben erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:

„Der Niedersächsische Landesrechnungshof hat in seinem Schulbericht zu Recht kritisiert, dass Lehrkräfte zu nichtunterrichtlichen Aufgaben wie zu Abrechnungen, Mensaaufsichten oder zur IT-Betreuung eingesetzt werden.

Das bestätigt unsere Auffassung, dass Lehrkräfte vorrangig ihrer Profession, dem Unterrichten, nachkommen können müssen. Die Aufgaben neben der Unterrichtsarbeit führen nicht nur zur Überbelastung der Lehrkräfte, sondern gerade auch in Zeiten des eklatanten Lehrkräftemangels zu vermeidbaren Kürzungen von der nach Stundentafel vorgegeben Stundenzahl. Nach Berechnungen des Landesrechnungshofes gehen etwa 124 Vollzeitstellen durch den unterrichtsfremden Einsatz verloren.

Es fehlt an unseren Schulen weiterhin neben pädagogischen Mitarbeitenden Unterstützungspersonal im Schulsozialdienst und beim schulpsychologischen Dienst. Vor allem warten viele Schulen weiterhin auf den Einsatz multiprofessioneller Teams.

Die dringend notwendige Digitalisierung unserer Schulen bedarf auch der Einstellung von IT-Fachpersonal zur Betreuung der technischen Aufgaben. Das kann und sollte nicht noch immer von Lehrkräften zusätzlich erbracht werden. Ebenso sollte das Kultusministerium den Vorschlag des Landesrechnungshofes weiter verfolgen, Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben wie Lehrmittelausleihe, Reisekosten und Budgetverwaltung durch Einstellung von Verwaltungsassistenten zu entlasten. Zurzeit profitiert in einer Pilotphase durch solche Fachkräfte lediglich 1 Prozent der allgemein bildenden Schulen. Diese Stellen müssen aber auch eine angemessene Entlohnung bieten, um entsprechende Verwaltungskräfte zu gewinnen.

Nicht alle Arbeitsgemeinschaften wird man durch schulfremde Fachkräfte ersetzen können. Es werden im Ganztagsbereich bereits sehr viele Angebote durch externe Anbieter durchgeführt. Wo immer möglich, versuchen die Schulen entsprechendes Personal zu verpflichten, was oftmals nicht nur an mangelnden Finanzen, sondern auch an geeignetem Personal scheitert. So müssen dann doch wieder Lehrkräfte einspringen.

Wir sind nicht nur gespannt, wie das Kultusministerium auf die Vorschläge des Landesrechnungshofes reagieren wird, sondern auch auf die Bekanntgabe der Unterrichtsversorgung unserer Schulen in diesem Schuljahr. Diese wird wohl kaum zufriedenstellend ausfallen.“

Hannover, den 25. Januar 2024

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