VNL-Statement zu den neuen Corona-Maßnahmen in Schulen

VNL-Statement zu den neuen Corona-Maßnahmen in Schulen

  • Anlassbezogenes Intensivtesten wirklich sicher?
  • Boosterimpfungen für alle Schulbeschäftigten forcieren!

Zu den heute vorgestellten geänderten Corona-Maßnahmen in Schulen erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Angesichts deutlich steigender Inzidenzzahlen auch in Niedersachsen ist es notwendig, strengere Maßnahmen auch in den Schulen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Corona auszubremsen, am besten natürlich zu verhindern. Es ist höchste Zeit dafür, wenngleich die Maßnahmen auch schmerzen. Der Gesundheitsschutz muss stets Vorrang haben. So sehr auch der Mund-Nasen-Schutz im Schulbereich für alle einfach nur störend ist, ist selbiger andererseits ein kleineres Übel und ein durchaus wirksamer Schutz vor Ansteckung.

Es ist richtig, dass in unseren Schulen für Schulbeschäftigte die 3-G-Regel gilt, die entsprechend kontrolliert werden muss. Das bedeutet aber auch eine Mehrbelastung der Schulleitungen, die für die Kontrolle verantwortlich sind. Ein Delegieren dieser Kontrollen an andere Personen, wie vom Kultusminister vorgeschlagen, ist jedoch problematisch. Zum einen sind die Lehrkräfte allesamt bereits sehr belastet und warten nicht noch auf neue belastende Aufgaben. Zum anderen sehen wir hier auch nach derzeitiger Rechtslage Datenschutzprobleme. Zum Glück sind an unseren Schulen die meisten Lehrkräfte geimpft, die Boosterimpfung sollte allen an Schule Beschäftigten umgehend verstärkt angeboten werden.

Ob der neue Baustein des „anlassbezogenen Intensivtestens“ (ABIT) bei aufgetretenen Coronafällen innerhalb einer Lerngruppe wirklich eine Quarantäne überflüssig machen wird, muss sich erst noch zeigen. Dieser Regelung stehen wir skeptisch gegenüber. Eine Durchseuchung muss aus unserer Sicht unbedingt vermieden werden.

Klassenfahrten sollten grundsätzlich bei der jetzigen Lage nicht stattfinden, das wird sicherlich auch über das erste Schulhalbjahr hinaus gelten müssen. Das ist zwar aus pädagogischer Sicht sehr schmerzhaft, aber der Gesundheitsschutz aller muss stets Vorrang haben.

Wichtig ist auch für uns, dass wenn irgend möglich der Präsenzunterricht erteilt werden kann. Schulschließungen sollten grundsätzlich das allerletzte Mittel sein. Die Versäumnisse im Bereich der Digitalisierung und der technischen Sicherheitsausstattung unserer Schulen machen sich leider immer wieder bemerkbar.“

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