VNL-Statement zum Ausblick auf das neue Schuljahr von Kultusminister Tonne

VNL-Statement zum Ausblick auf das neue Schuljahr von Kultusminister Tonne

  • Ziel nach den Sommerferien muss Präsenzunterricht sein!
  • Auf Ankündigungen müssen konkrete Taten folgen!

Zu den von Kultusminister Grant Hendrik Tonne geplanten Corona-Regeln für den Schulbetrieb nach den Sommerferien erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Es ist Konsens aller an Schule Beteiligten, dass der Präsenzunterricht an unseren Schulen der Normalfall ist. Das auch für das neue Schuljahr anzustreben ist eine Pflicht. So begrüßenswert die neuen pädagogischen und organisatorischen Freiheiten für die Schulen auch sind, sie dürfen nicht dazu missbraucht werden, dass das im neuen Schuljahr zu erwartende Unterrichtsfehl damit kaschiert wird. Wir erwarten, dass zügig die Erlasse und Verordnungen vorgelegt werden. Die Schulen brauchen unbedingt Planungssicherheit.

Die sog. „Einstiegsphase“ zu Beginn des Schuljahres zur Förderung des sozialen Interagierens und Lernens ist nicht verkehrt, aber sollte nicht pauschal für alle Jahrgänge akribisch angewandt werden. Auch in der Zeit vor der Pandemie hat es solche Phasen bereits gegeben. Das Verbot von schriftlichen Leistungsüberprüfungen in den ersten drei Wochen ist im Prinzip unnötig, da in den ersten drei Wochen eines neuen Schuljahres allein schon aus schulorganisatorischen Gründen so oder so keine Klassenarbeiten geschrieben werden können.

Wir sind gespannt, welche finanziellen Mittel das Kultusministerium den Schulen zusätzlich zur Verfügung stellen wird. Hier ist der Kultusminister noch wenig konkret geworden. Unsere Schulen brauchen ausreichend Lehr- und Unterstützungspersonal. Das galt auch schon vor Corona – und daran hat es bislang bereits gehapert. Gerade im Bereich der Förderung schwacher Schülerinnen und Schüler muss noch viel getan werden, um Benachteiligungen zu vermeiden. Die Bestimmung der individuellen Lernausgangslage und das Ausgleichen möglicher Lernrückstände bedürfen einer guten personellen Ausstattung.

Der Gesundheitsschutz darf auf keinen Fall zurückgenommen werden. Noch wissen wir nicht, welche Virusvarianten wir noch zu erwarten haben. Das relativ neue Deltavirus ist schon gefährlich genug. Es müssen jedoch auch weitere Maßnahmen getroffen werden wie zum Beispiel die Installation von Luftreinigungsanlagen, die Organisation des Schülertransports in kalter Jahreszeit und der weitere gezielte Ausbau der Digitalisierung– und zwar jetzt und nicht erst im Herbst oder Winter.

Es gibt noch viel zu tun, um die Schule pandemiefest zu gestalten. Packen wir es alle an, wir brauchen jetzt konkrete Taten, die dann auch zeitnah umgesetzt werden!"

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