VNL-Statement zur Durchführung von Klassenfahrten

VNL-Statement zur Durchführung von Klassenfahrten

Zur Ankündigung des Kultusministeriums, Lehrkräfte bei der Vorbereitung von Klassenfahrten zu entlasten, erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:

„Wir begrüßen die Ankündigung des Kultusministeriums, bei der Organisation von Klassenfahrten die Lehrkräfte entlasten zu wollen. Nach Medienberichten prüft das Ministerium im Rahmen des Vergabeverfahrens, die Grenze für eine Direktvergabe von 1000 Euro auf 10000 Euro anzuheben. Damit könnte in einigen Fällen auf das Einholen von Vergleichsangeboten wie zum Beispiel für die Busanmietung verzichtet werden. Diese sinnvolle Maßnahme reicht aber noch nicht aus. Grundsätzlich bedeutet die Organisation einer mehrtägigen Klassenfahrt einen erheblichen Mehraufwand für Lehrkräfte. Dieser ist der neben der oftmals aufreibenden Lehrtätigkeit und den sonstigen außerunterrichtlichen Aufgaben gerade zu Zeiten des Lehrkräftemangels sehr belastend. Hier böte sich der Einsatz von Verwaltungsassistentinnen und –assistenten an, wie kürzlich vom Landesrechnungshof vorgeschlagen.

Klassenfahrten bedeuten für die organisierenden und begleitenden Lehrkräfte grundsätzlich erhebliche Mehrarbeit, die sie als Pädagoginnen und Pädagogen bislang gerne gemacht haben. Der Landeselternrat hat kürzlich ganz richtig aufgeführt, welche zahlreichen wichtigen Aufgaben Lehrkräfte im Zusammenhang mit Klassenfahrten wahrnehmen: Planen, Vorbereiten, Organisieren und Durchführen. Als Begleitende sind sie rund um die Uhr im Dienst. Die derzeitige, teilweise extrem hohe Belastung bringt die Lehrkräfte bereits während des Schulbetriebs an ihre Grenzen, Klassenfahrten bringen dann oftmals noch eine Steigerung. Es fehlen noch immer spürbare Entlastungen für Lehrkräfte.

So ist es nicht verwunderlich, dass der Landeselternrat kürzlich die Befürchtung geäußert hat, dass womöglich Klassenfahrten nicht mehr durchgeführt werden würden, auch wegen des Lehrkräftemangels. Alle an Schule Beteiligten sehen die Notwendigkeit von Klassenfahrten ein und werden diese auch weiterhin versuchen, durchzuführen. Es müssen alle an einem Strang ziehen und die Lehrkräfte dabei tatkräftig unterstützen bzw. entlasten. Das gilt ebenso für das Kultusministerium als auch für die erziehenden Eltern.“

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