VNL-Statement zur prognostizierten Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2021/22

VNL-Statement zur prognostizierten Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2021/22

  • Unterrichtsversorgung weiterhin im Abwärtstrend
  • Immer noch wenig Aussicht auf Besserung

Zur Auswertung der prognostizierten Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2021/22 erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Auch wenn die heute von der FDP-Landtagsfraktion veröffentlichten Zahlen zur Unterrichtsversorgung nur als Prognosen anzusehen sind, ist der im Vergleich zu den Vorjahren sich fortsetzende Abwärtstrend bei der Unterrichtsversorgung unserer Schulen eindeutig. Das bestätigen auch Rückmeldungen der Schulen an uns. Die Unterrichtsversorgung an vielen unseren Schulen, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen ist seit Jahren einfach nur mit „unzureichend“ zu bezeichnen. Dabei bedeutet selbst eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung noch nicht, dass der gesamte Unterricht erteilt werden kann. Nur durch Sicherstellung der Zusatzbedarfe wie Ganztag, Inklusion, Förder- und Fordermaßnahmen sowie einer Vertretungsreserve ist ein volles Unterrichtsangebot möglich. Davon sind wir aber noch meilenweit entfernt.

Die schlechte Unterrichtsversorgung besonders an den nicht-gymnasialen Schulformen erschwert unsere Arbeit erheblich und geht zu Lasten der Schülerinnen und Schüler. Unterrichtsausfall ist weiterhin vorprogrammiert. Dabei ist noch immer nicht zu erkennen, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne diesen Negativtrend in der Unterrichtsversorgung in Zukunft stoppen will und die Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen endlich nachhaltig verbessern will.

Jetzt sind die Versäumnisse der Vergangenheit schmerzlich zu spüren, nicht genügend Studienplätze für das Lehramtsstudium insbesondere für das Lehramt an den nicht-gymnasialen Schulformen zur Verfügung gestellt zu haben. Solange in Niedersachsen die Lehrämter an Haupt- und Realschulen sowie an Grundschulen für angehende Lehrkräfte nicht attraktiver gestaltet werden, wird sich an dem eklatanten Bewerbermangel mit den bekannten Folgen nichts ändern. Niedersachsen muss endlich den Lehrerberuf gerade in diesem Bereich durch eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte mindestens nach A13 attraktiver machen und die immense Belastung der Lehrkräfte spürbar senken.“

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