VNL-Statement zur Umsetzung der Inklusion

VNL-Statement zur Umsetzung der Inklusion

  • Umsetzung der Inklusion durch Personalmangel erschwert
  • Inklusion ist eine Frage der Haltung und darf keine Ideologie sein

Zum Beschluss des Niedersächsischen Landtages zur Umsetzung der Inklusion an Niedersachsens Schulen erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Wir begrüßen den Beschluss des Niedersächsischen Landtages, die Umsetzung der Inklusion an Niedersachsens Schulen zu verbessern. Der Beschluss geht erfreulicherweise auf den gemeinsamen Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU, von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zurück.

Seit 2013 ist jede Schule in Niedersachsen eine inklusive Schule und seit nunmehr 8 Jahren läuft die Inklusion in Niedersachsen an vielen Schulen noch immer nicht rund, trotz zahlreicher Initiativen. Dabei sind die Probleme durchaus bekannt. Das Hauptproblem ist von Anfang an die unzureichende personelle Ausstattung der Schulen. Es fehlen nicht nur ausgebildete Fachkräfte für Förderschulpädagogik, es fehlt an vielen Schulen eine ausreichende Anzahl von Lehrkräften überhaupt. Der Lehrkräftemangel ist ein so großes Problem, dass dadurch die Umsetzung der Inklusion erheblich erschwert wird. Auch gibt es noch immer nicht genügend multiprofessionelle Teams zur Unterstützung, trotz vollmundiger Ankündigungen. Dabei benötigt Inklusion Unterstützungspersonal in großer Anzahl, wenn man allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden will. Die Pandemiezeit hat die Probleme gerade bei den inklusiv zu beschulenden Schülerinnen und Schülern besonders deutlich offengelegt.

Die Lehrkräftefortbildung hat bislang nicht den Erfolg gebracht, der nötig wäre, um die Inklusion voranzubringen. Hier muss ebenso angesetzt werden wie bei den Rahmen­bedingungen, die nachhaltig verbessert werden müssen. Es reicht nicht aus, einen Fahrstuhl in jede Schule einzubauen und dann der Meinung zu sein, alles getan zu haben.

Eine ehrliche Bestandsaufnahme, wo die einzelnen Schulen aus Sicht der Inklusion wirklich stehen, ist notwendig und könnte dann hilfreich sein, wenn aus den gewonnenen Erkenntnissen auch die Konsequenzen gezogen würden. Es wird noch ein langer, nicht immer gerader und bequemer Weg sein, Inklusion zum Wohle aller wirklich umzusetzen. Dazu braucht es keine Sonntagsreden, die Schulen müssen wirklich tatkräftig unterstützt und gefördert werden. Inklusion ist eine Frage der Haltung, keine Ideologie!“

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