VNL-Statement zur Unterrichtsversorgung (II)

VNL-Statement zur Unterrichtsversorgung (II)

  • Landesregierung fehlen Ideen und Lösungen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung
  • Strategie zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung fehlt

Zu der heute von der FDP-Landtagsfraktion initiierten Aktuellen Stunde im Landtag über die Unterrichtsversorgung erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Die heute von der FDP-Landtagsfraktion initiierte Aktuelle Stunde zur Unterrichtsversorgung unserer Schulen hat wieder einmal deutlich gemacht, dass es der Landesregierung weiterhin an Ideen und dauerhaften, nachhaltigen Lösungen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung besonders an den nicht-gymnasialen Schulformen fehlt. Unsere Landesregierung ist zwar bemüht, den Lehrkräftemangel zu beheben, ist aber bislang nicht sehr erfolgreich gewesen.

Die Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen ist seit Jahren einfach nur mit „unzureichend“ zu bezeichnen. Dabei bedeutet selbst eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung noch lange nicht, dass der gesamte Unterricht erteilt werden kann. Nur durch Sicherstellung der Zusatzbedarfe wie Ganztag, Inklusion, Förder- und Fordermaßnahmen sowie einer Vertretungsreserve ist ein volles Unterrichtsangebot möglich. Davon sind wir aber noch meilenweit entfernt, das hat auch die heutige Diskussion im Landtag deutlich gemacht.

Wir erkennen durchaus an, dass in den letzten Jahren eine große Anzahl von neuen Lehrkräften eingestellt worden ist. Fakt ist aber, dass sich die Unterrichtsversorgung unserer Schulen trotzdem weiter verschlechtert hat – und das nicht nur an den nicht-gymnasialen Schulformen! Es fehlen geschätzt etwa 1400 Lehrkräfte, besonders im ländlichen Raum. Weshalb konnten zum neuen Schuljahr für die nicht-gymnasialen Schulformen mehr als 20 Prozent der ausgeschriebenen Stellen nicht besetzt werden? Das hat mehrere Gründe, es liegt nicht nur am Bewerbermangel. Zum einen rächen sich jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit, nicht genügend Studienplätze für das Lehramtsstudium insbesondere für das Lehramt an den nicht-gymnasialen Schulformen zur Verfügung gestellt zu haben. Zum anderen sind in Niedersachsen die Lehrämter an Haupt- und Realschulen sowie an Grundschulen für angehende Lehrkräfte nicht attraktiv genug. Niedersachsen muss endlich den Lehrerberuf gerade in diesem Bereich durch eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte mindestens nach A13 attraktiver machen und die immense Belastung der Lehrkräfte spürbar senken.

Wir vermissen von unserer Landesregierung noch immer eine nachhaltige Strategie, wie sie die Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen langfristig sicherstellen will. Wir erwarten endlich spürbare Taten, nicht immer wieder nur beschwichtigende oder beschönigende Worte. Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen eine gute Schulbildung und die gibt es nicht zum Nulltarif.“

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