VNL zum Einstellungsverfahren 01.02.2020

VNL zum Einstellungsverfahren 01.02.2020

  • Schwerpunkt bei Ausschreibungen für Lehrkräfte zum 1.2.2020 an Ober–, Real– und Hauptschulen folgerichtig und dringendst notwendig
  • Lücke bei Rückkehr der abgeordneten Gymnasiallehrkräfte zum neuen Schuljahr befürchtet
  • Mangel an Fachlehrkräften weiterhin großes Problem

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR begrüßt grundsätzlich jede Maßnahme, die hilft, die angespannte, unbefriedigende Unterrichtsversorgung an den Ober-, Real- und Hauptschulen in unserem Land zu verbessern. Insofern sieht der Verband die heutige Ankündigung von Kultusminister Grant Hendrik Tonne, den Schwerpunkt der Ausschreibungen von Lehrerstellen zum 1. Februar 2020 bei den Ober-, Real- und Hauptschulen zu setzen, als nur folgerichtig und dringend an. Ob sich aber genügend Bewerberinnen und Bewerber finden lassen werden, sei dahingestellt. „Die Einstellungsbedingungen in Niedersachsen sind noch immer nicht attraktiv genug, um neue Lehrkräfte in unser Land zu locken. Andere Bundesländer locken mit einer Besoldung nach A13, während Niedersachsen noch immer A12 – Stellen ausschreibt. Da wird auch die angekündigte Zulage in Höhe von 97,27 Euro nicht wirklich weiterhelfen“, befürchtet Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender.

Die Ober-, Real- und Hauptschulen benötigen auch deshalb dringend neue Lehrkräfte, weil spätestens zum Schuljahr 2020/21 die zahlreich an diese Schulformen abgeordneten Gymnasiallehrkräfte wieder ans Gymnasium zurückkehren müssen, da dort das G9 zu greifen beginnt und mehr Lehrkräfte benötigt werden. „Ob die ausgeschriebenen Stellen reichen werden, diese Lücken zu füllen, ist fraglich. Hinzukommen ja auch noch Ausfälle durch Pensionierungen und längerfristige Erkrankungen“, so Neumann.

Die Unterrichtsversorgung an vielen Ober-, Real- und Hauptschulen ist dieses Schuljahr noch weit von den nahezu 100 Prozent entfernt, die jetzt vom Kultusminister verkündet werden. Hinzu kommt, dass selbst eine hundertprozentige Unterrichtsversorgung noch nichts darüber aussagt, welche Fächer überhaupt unterrichtet werden können. „Es fehlen gerade in den naturwissenschaftlichen, sprachlichen und musischen Fächern dafür ausgebildete Lehrkräfte, so dass neben dem reinen Unterrichtsfehl auch noch ein Fehl an qualifizierten Fachlehrkräften zu beklagen ist. Das bleibt auch in diesem Schuljahr ein großes Problem, das sich seit Jahren immer mehr verstärkt hat, aber ebenso lange schon bekannt ist. Die Politik hat jedoch darauf allenfalls halbherzig reagiert. Diese Lücken werden auch Quereinsteiger nur schwer füllen können“, so Neumann abschließend.

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