VNL zum Inkrafttreten der UN-Behindertenkonvention vor zehn Jahren

VNL zum Inkrafttreten der UN-Behindertenkonvention vor zehn Jahren

  • Inklusion darf nicht zur Ideologie verkommen
  • Zu geringe Verankerung der Inklusion in der beruflichen Bildung

Zum 10. Jahrestag des Inkrafttretens der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland, die am 26. März 2009 ratifiziert worden ist, warnt der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR vor einer unproduktiven, nicht zielführenden Diskussion, ob die Inklusion in Niedersachsen gescheitert ist oder nicht. „Inklusion darf nicht zur Ideologie verkommen. Wichtig ist, dass unseren Schulen vor Ort geholfen wird, die falsche oder fehlende Entscheidungen der Vergangenheit ausbaden müssen. Fakt ist, dass es dadurch an vielen unserer Schulen bei der Umsetzung der Inklusion weiterhin zu erheblichen Problemen kommt“, so Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender.

Auch wenn seit Einführung der Inklusion in Niedersachsen im Schuljahr 2013/14 vieles angestoßen worden ist, läuft deren Umsetzung noch immer nicht rund. Die Rahmenbedingungen, für die das Kultusministerium verantwortlich ist, müssen stimmen. So erfolgt die Einsetzung multiprofessioneller Teams noch immer zu langsam und in nicht ausreichender Anzahl. „Alle Schulen sind dringend auf dieses Unterstützungspersonal angewiesen, soll Inklusion gelingen. Es ist daher kein Wunder, dass sich viele Lehrkräfte noch immer überlastet fühlen“, so Neumann weiter.

Großen Handlungsbedarf sieht der VNL/VDR noch beim Übergang von der Schule in den Beruf. Die Inklusion in der beruflichen Bildung ist bislang nur unzureichend verankert. Inklusion darf nicht nach dem Regelschulbesuch enden, sie muss auch danach problemlos fortgesetzt werden können. Ansonsten wären alle Anstrengungen zuvor umsonst.

Neumann abschließend: „Niedersachsens Lehrkräfte arbeiten von Beginn an bei der Umsetzung der Inklusion engagiert mit und haben bereits viel geleistet und auch erreicht. Sie brauchen zügig dringend Unterstützung. Spürbare Taten statt schöner Ankündigungsworte sind die beste Motivation, Inklusion weiter voranzubringen. Wir alle wünschen uns eine gelingende Inklusion zum Wohle aller Schülerinnen und Schüler!“

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